Kleine Ziege, sturer Bock
Jakob (Wotan Wilke Möhring) ist ein Lebenskünstler. Oder auch der klassische Verlierertyp – je nach dem, wen man fragt. Er selbst sieht sich natürlich als jemand, der frei und ungebunden in den Tag hinein lebt, seinen Lebensunterhalt als Elvis-Imitator verdient und sich als wahrer Frauenheld nicht nur für Eine aufsparen will. Wenn man allerdings seine Eltern oder auch seine Ex-Affäre Julia (Julia Koschitz) fragt... Ausgerechnet die meldet sich nämlich nach 12 Jahren Funkstille bei Jakob, um ihn telefonisch darüber in Kenntnis zu setzen, dass er nicht nur Vater einer Tochter mit dem wunderbaren Namen Mai (Sofia Bolotina), sondern eben diese auch auf dem Weg zu ihm ist, um ihn kennen zu lernen. Julia lässt ihm keine Zeit, zu widersprechen und legt auf. Und das alles für Jakob im denkbar ungünstigsten Moment. Hat er doch, um frischen Wind in sein finanzielles Notstandsgebiet zu bringen, beim Arbeitsamt einen Job als Fahrer für ein internationales Transportunternehmen angenommen. Das Auto - ein klappriger Kastenwagen. Die Fracht - ein Schafbock. Das Ziel - Norwegen.
Plötzlich Vater! Und wohin jetzt mit seiner Teenager-Tochter? Für Jakob ist es klar: Mai muss ihn nach Norwegen begleiten. Doch die ist alles andere als glücklich damit, denn ihr Erzeuger ist ganz gegen ihre Erwartung ein Loser. Widerwillig tritt sie die gemeinsame Reise an, nur um ihrer Mutter zu zeigen, dass sie sich ihren neuen Freund samt seiner beiden einfältigen Kinder an den Hut stecken kann. Für Jakob ist es unterdessen kaum zu glauben, dass seine Tochter mindestens genauso stur ist wie der Schafbock auf der Ladefläche. Doch das ist nicht alles, was Jakob auf der ungewöhnlichen Reise lernen muss.
Immer flott genug erzählt, um nicht in Kitsch abzugleiten, mit prima Darstellern und schönen Landschaftsbildern, bietet der Film von Johannes Fabrick einfach gute Familienunterhaltung
TV SPIELFILM
Heiteres Roadmovie in wundervoller Landschaft
TV MOVIE
Scheinbar en passant und mit großer Leichtigkeit werden im Verlauf der Reise die Generationsprobleme zwischen Heranwachsenden und der Elterngeneration behandelt, sodass der Film sowohl jüngere als auch erwachsene Zuschauer anspricht.
FBW
Laune macht außerdem der Soundtrack, ein feiner Mix aus sanften Instrumentalklängen und den Songs von Elvis Presley.
BLICKPUNKT:FILM