Polizeiruf 110 - Jenseits

Tim ist tot. Tauber (Edgar Selge) muss der Mutter (Ulrike Krumbiegel) des Schülers die traurige Nachricht übermitteln und ist damit trotz aller Berufserfahrung überfordert. Natürlich will die Mutter ihr totes Kind noch ein letztes Mal sehen. Aber dem stehen pathologische Untersuchungen und Vorschriften im Wege, die auch Tauber und Obermaier (Michaela May) nicht umgehen können. Zumal sich der Verdacht immer mehr erhärtet, dass das Kind ermordet wurde. Die Verzweiflung treibt die Mutter in eine Tragödie, die auch für Tauber und Obermaier zur menschlichen Prüfung wird. Dabei ahnt man schon sehr früh, dass der Täter aus dem engsten Familienkreis des Jungen kommen muss: der Vater, der Onkel, sogar die Mutter scheinen verdächtig. Und damit steuert der Krimi auf seinen tragischen Kern zu: dass der Mensch trotz all seiner Möglichkeiten kaum zu beschützen, wohl aber zu zerstören vermag, was er am innigsten liebt.

Das Buch brilliert mit wasserdichten Dialogen, die Regie mit einer behutsam umsichtigen Inszenierung.
DER TAGESSPIEGEL

Dieses überzeugende Stück ist ein Generalangriff auf die wichtigtuerische Mechanik der Ermittlungsroutine.
DER SPIEGEL

"Polizeiruf 110 - Jenseits" ist eine anrührende Studie über Distanz, Nähe und Trauer.
DIE TAGESZEITUNG

Erstausstrahlung
04.11.2007
Länge
90
Besetzung
Michaela May, Edgar Selge, Ulrike Krumbiegel, Stefan Merki, Daniel Friedrich uvm.
Regie
Eoin Moore
Redaktion
Dr. Cornelia Ackers (BR)
Drehbuch
Markus Thebe, Boris Gullotta (Bearbeitung)
Produktion
Uli Aselmann
Casting
Silke Fintelmann
Kamera
Bernd Löhr
Schnitt
Dirk Göhler
Szenenbild
Annette Lofy
Kostüm
Ingrid Weiß
Maske
Mechthild Schmitt, Lilli Müller
Auszeichnungen
Erster HAMBURGER KRIMIPREIS 2008 zu Ehren Jürgen Rolands; DEUTSCHER KAMERAPREIS 2008 - Dirk Göhler nominiert für TV-Schnitt