Zweimal lebenslänglich
Franziska D. (Julia Koschitz) lebt glücklich mit ihrem Lebensgefährten Sebastian P. (Felix Klare) zusammen in Hamburg. Als eines Morgens völlig überraschend die Polizei vor der Tür steht und Sebastian wegen Mordes an Constanze Minnich festnimmt, hat Franziska keinen Zweifel daran, dass diese Festnahme ein großes Missverständnis ist. Doch nach acht Monaten in Untersuchungshaft, in denen Sebastian immer wieder seine Unschuld beteuert, wird dann das Urteil gesprochen: Lebenslange Haftstrafe! Das Urteil, das nur auf Indizien beruht, erschüttert aber Franziskas Glauben an die Unschuld ihres Lebensgefährten nicht. Im Gegenteil: es ärgert sie sehr, dass gemeinsame Freunde an Sebastians Unschuld zu zweifeln beginnen. Auch Franziskas Eltern beknien die Tochter, sich von Sebastian zu trennen. Was ist das für eine Zukunft? Doch Franziska hält an ihrer Liebe und Unschuldsvermutung fest und heiratet Sebastian als Beweis ihrer Liebe im Gefängnis.
Mit zunehmender Zeit im Gefängnis verändert sich Sebastian. Und auch Franziska wird nun regelmäßig von Albträumen geplagt – die ausgesprochenen Widerstände gegen Ihre Ehe aus dem engeren Umfeld beginnen besonders Nachts in ihr zu arbeiten. Als dann auch noch Freunde von früher auftauchen, die von einem aggressiven, und so ganz anderen Sebastian berichten, als Franziska ihn kennt, beginnt auch langsam ihr Bild von dem immer verständnisvollen und liebevollen Mann zu wanken.
Liebe auf dem Prüfstand: intensiv, bitter.
TV SPIELFILM - TIPP DES TAGES
Dieses Drama macht das traurige Ringen um die immer weiter zersplitternde Normalität schmerzlich nachvollziehbar. Ein bravourös arrangierter, meisterlich gespielter Tanz auf dem Vulkan. Ein Psychostück, das noch lange nachhallt.
GOLDENE KAMERA
Ein reduziertes, optisch starkes Drama, das Dank der stimmigen Psychologie bis zum Schluss die Spannung hält.
TITTELBACH.TV